Was passiert in einer Sortieranlage?

In Österreich werden pro Jahr rund 300.000 Tonnen an Kunststoffverpackungen in Umlauf gebracht. Davon werden in etwa zwei Drittel über den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne getrennt gesammelt und landen zum Großteil in einer der 14 Sortieranlagen in Österreich.

Laufbänder transportieren die Verpackungen von einer zur nächsten Sortierstation. Foto (c) VKS

In den kommenden Jahren soll Österreich erhebliche Fortschritte beim Ausbau der Kreislaufwirtschaft machen. Ein wesentlicher Schlüssel dafür ist der richtige Umgang mit Verpackungsabfällen – insbesondere bei Kunststoffverpackungen.

Endverbraucher als wichtiges Glied im Recyclingkreislauf

Ein wichtiges Glied des Kreislaufs bilden dabei die Konsumenten und Konsumentinnen. Je besser die Verpackungen gesammelt werden – also die Verpackungen in der richtigen Tonne landen – umso mehr Verpackungen können dem Recycling zugeführt werden.

Allerdings können Kunststoffverpackungen nur dann recycelt werden, wenn sie sortenrein sind. Hier kommen Sortieranlagen ins Spiel, welche die unterschiedlichen Verpackungen voneinander trennen. Auch Aufgabe dieser Anlagen: Fehlwürfe – also falsch gesammelte Verpackungen und andere Abfälle – aussortieren.

Die Kunststoff- und Leichtverpackungen kommen in Gelben Säcken oder gepresst per LKW in die Sortieranlage. Foto (c) VKS

Saubermacher als großer Sortierer

Eine der größten Sortieranlagen für Leichtverpackungen in Österreich befindet sich in Graz bei der Firma Saubermacher – jährlich werden hier 32.000 Tonnen Verpackungen in Gelben Säcken bzw. Gelben Tonnen angeliefert, sortiert, gelagert und für den Einsatz als Sekundärrohstoff zu Recyclingbetrieben weitertransportiert.

Die Verpackungen in der Inputhalle. Links die Gelben Säcke, rechts die für den Transport gepressten Verpackungen. Foto ((c) VKS

Die Sortieranlage arbeitet im Dreischichtbetrieb, sieben Tage die Woche. Der Ablauf
ist dabei folgender: Die LKWs, welche die Gelben Säcke anliefern, werden zunächst gewogen. Dann werden die Verpackungen in der Inputhalle ausgeladen und in den Sacköffner gekippt. Dort werden die Gelben Säcke zerrissen. Die jetzt losen Verpackungen kommen in den Folien-Splitter, von dort geht es weiter in eine Folientrommel und anschließend in ein Trommelsieb. Die weitere Trennung erfolgt durch Kreisschwingsiebe, Windsichter und mehr. Manches wird sogar händisch sortiert. Insgesamt werden in dieser Sortieranlage die Leicht- und Metallverpackungen in 14 unterschiedliche "Fraktionen" getrennt.

Aufwendige Sortierung

Die Sortierung ist komplex und wird laufend weiterentwickelt, die Methoden werden dabei immer genauer und effizienter. Ein großes Problem aber: Batterien, die, wenn nicht richtig entsorgt und in der Sortieranlage statt in der dafür vorgesehenen Sammlung landen, oftmals Brände verursachen und große Schäden in den Anlagen anrichten.

In 14 Schritten werden die unterschiedlichen Kunststoffe und Metalle getrennt und Fehlwürfe aussortiert - auch händisch muss dabei nachgeholfen werden. Foto (c) VKS

Aus Alt wird Neu

Aber es zählt, was am Ende herauskommt: Sortierte und in Ballen verpresste Verpackungen,
welche zu Recyclinganlagen weitertransportiert werden. So werden etwa aus gebrauchten Joghurtbechern bspw. Blumentöpfe und aus alten Katzenfutterdosen neue Verpackungen und Produkte hergestellt.

Die sortenreinen und für das Recycling geschnürten Verpackungen. Foto (c) VKS

Und was passiert mit den Verpackungen die (noch) nicht recycelt werden können? Daraus
werden Ersatzbrennstoffe hergestellt, die statt fossiler Brennstoffe zur Energieerzeugung eingesetzt werden. Diese Ersatzbrennstoffe tragen ebenfalls zur CO2-Einsparung bei.

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